NTSB veröffentlicht vorläufigen Bericht über den gesperrten Start- und Landebahnabflug einer Boeing 737 im Südwesten
Das National Transportation Safety Board (NTSB) veröffentlichte Anfang dieser Woche den vorläufigen Bericht der Untersuchung zu Southwest Airlines-Flug 4805, der Ende letzten Monats von einer gesperrten Landebahn startete. Obwohl bei diesem Vorfall niemand verletzt wurde, handelte es sich dennoch um einen schwerwiegenden Vorfall mit potenziell katastrophalen Folgen.
Der Vorfall
Vor fast drei Wochen, am 25. Juni, startete eine Boeing 737-700 der Southwest Airlines über eine geschlossene Landebahn vom Portland International Jetport (PWM) zum Baltimore-Washington International Airport (BWI). Die Einzelheiten des Vorfalls lauten wie folgt:
| Einzelheiten |
Timing |
|---|---|
| Beide Start- und Landebahnen und der Tower sind zwischenzeitlich geschlossen (gemäß NOTAM). |
22:30 –05:45 |
| WN-4805 Geplante Abfahrtszeit |
05:40 |
| Tatsächliche Abfahrtszeit am Tag |
05:42 |
Berichten zufolge befand sich zwar ein Flughafenbetriebsfahrzeug auf der Landebahn, als die 737 auf der Landebahn 29 landete, das Fahrzeug hatte die Landebahn jedoch bereits verlassen, bevor die Piloten überhaupt Energie für den Startvorgang aufwendeten.
EntsprechendDer Aviation HeraldAus der ATC-Audioaufnahme geht hervor, dass das Bodenbetriebsteam kurz nach dem Start des Flugzeugs den Tower kontaktierte und fragte, ob sie mit dem Flugzeug bezüglich der Sperrung der Landebahn kommuniziert hätten. Der Tower antwortete und gab an, dass sie keinen Kontakt mit dem Flugzeug gehabt hätten, da der Tower zu diesem Zeitpunkt nicht betriebsbereit gewesen sei.
Das NTSB veröffentlichte am Freitag die Ergebnisse des vorläufigen Untersuchungsberichts.
Vorläufige Ergebnisse
Das NTSB wurde noch am selben Tag über den Vorfall informiert und begann mit der Untersuchung, um die Grundursache zu ermitteln. Aus der vorläufigen Untersuchung ging hervor, dass die Flugbesatzung Zugriff auf die neuesten Informationen und relevanten Wetterpakete hatte und alle 32 NOTAMs, einschließlich des NOTAMs mit der Angabe der Start- und Landebahnen 29.11., bis 05:45 Uhr geschlossen bleiben. Das Folgende ist ein Auszug aus dem vorläufigen NTSB-Bericht:
„Darüber hinaus enthielt ein Teil des Wetterpakets eine Inhaltsseite mit der Mitteilung, dass alle Flüge, die vor 05:45 Uhr von PWM abfliegen, ihren Dispatcher anrufen und vom Chefpiloten, der Bereitschaftsdienst hatte, eine Einweisung über den Abflug von Landebahn 18/36 erhalten müssen, die eine der kürzesten Landebahnen im SWA-System ist. Die Flugbesatzung hat die Inhaltsseite weder gesehen noch eine Einweisung angefordert.“
Foto: Vincenzo Pace | Einfaches Fliegen
In dem Bericht heißt es weiter, dass nach Angaben der beteiligten Besatzungsmitglieder der Kapitän und der Erste Offizier das NOTAM zur Kenntnis genommen hätten, das besagte, dass die Landebahn 29 samstags und sonntags bis 05:45 Uhr geschlossen sei und dass der PWM-Tower bis 05:45 Uhr geschlossen sei, weshalb sie sich für die IFR-Freigabe (Instrument Flight Rules) an das Boston Air Route Traffic Control Center wenden müssten.
Ein weiterer diesbezüglicher Auszug aus dem Bericht gibt Aufschluss über weitere Informationen:
„Die Flugbesatzung überprüfte auch die NOTAMs und stellte fest, dass die Landebahn 29 samstags und sonntags bis 05:45 Uhr gesperrt war. Der Kapitän ging fälschlicherweise davon aus, dass alle zusätzlichen Tage für die Landebahnsperrung im selben NOTAM liegen würden. Die Flugbesatzungsmitglieder sahen das separate NOTAM zur Landebahnsperrung an den anderen Wochentagen nicht; das NOTAM befand sich unter einer anderen Anwendung.“
Über das UNICOM
Aus dem Bericht geht hervor, dass die Flugbesatzung die Universal Communication (UNICOM)-Frequenz bei PWM nutzte, da der Tower zu diesem Zeitpunkt nicht betriebsbereit war, und bei verschiedenen Gelegenheiten ihre Absicht bekannt gab, zum Abflug zur Landebahn 29 zu rollen.

Foto: Vincenzo Pace | Einfaches Fliegen
Darüber hinaus hatte die Flugbesatzung mehrfach mit Portland Traffic und dem Boston Center über ihre Absicht gesprochen, zur Landebahn 29 zu rollen, und kurz vor Erreichen der Landebahn eine Freigabefrist mit Steiganweisungen bis zu 4.000 Fuß erhalten.
Eine weitere Feststellung des Berichts war, dass nach Angaben der Flugbesatzung keine Ausrüstung oder leuchtende „X“-Markierungen auf der Landebahn vorhanden waren, die darauf hindeuteten, dass diese zu diesem Zeitpunkt für Starts und Landungen gesperrt war.
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Angesichts der kritischen Natur des Vorfalls ist es wichtig, die Grundursache für den Vorfall zu ermitteln, damit die gesamte Branche mögliche Fehler erkennen oder aus ihnen lernen und so die Zukunft des Flugverkehrs noch sicherer gestalten kann.
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