Besuch des Baptisteriums in Florenz, Italien

Miwa

Das Baptisterium von Florenz ist Teil des Domkomplexes, zu dem auch das Baptisterium von Florenz gehörtKathedrale Santa Maria del Fioreund dieGlockenturm. Historiker glauben, dass der Bau des Baptisteriums, auch bekannt als Battistero San Giovanni oder Johannes-Baptisterium, im Jahr 1059 begann und es damit zu einem der ältesten Gebäude in Florenz macht.

Das achteckige Baptisterium ist vor allem für seine Bronzetüren bekannt, die mit exquisit geschnitzten Darstellungen von Szenen aus der Bibel versehen sind. Andrea Pisano entwarf die Südtüren, die ersten Türen, die für das Baptisterium in Auftrag gegeben wurden. Die Südtüren sind mit 28 Bronzereliefs versehen: Die 20 oberen Reliefs zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes des Täufers und acht untere Reliefs enthalten Darstellungen von Tugenden wie Klugheit und Tapferkeit. Pisanos Türen wurden 1336 am Südeingang des Baptisteriums angebracht.

Lorenzo Ghiberti und die Tore des Paradieses

Lorenzo Ghiberti ist der Künstler, der am meisten mit den Türen des Baptisteriums in Verbindung gebracht wird, da er und seine Werkstatt die Nord- und Osttüren des Gebäudes entworfen haben. Im Jahr 1401 gewann Ghiberti einen Wettbewerb zur Gestaltung der Nordtüren. Bei dem berühmten Wettbewerb der Florentiner Wollhändlergilde (Arte di Calimala) trat Ghiberti gegen Filippo Brunelleschi an, der später Architekt des Doms werden sollte. Die Nordtüren ähneln den Südtüren von Pisano, da sie über 28 Paneele verfügen. Die oberen 20 Tafeln zeigen das Leben Jesu, von der „Verkündigung“ bis zum „Pfingstwunder“; Darunter befinden sich acht Tafeln mit Darstellungen der Heiligen Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Ambrosius, Hieronymus, Gregor und Augustinus. Ghiberti begann 1403 mit der Arbeit an den Nordtüren und sie wurden 1424 am Nordeingang des Baptisteriums angebracht.

Aufgrund des Erfolgs von Ghiberti bei der Gestaltung der Nordtüren des Baptisteriums beauftragte ihn die Calimala-Gilde mit der Gestaltung der Osttüren, die zum Dom zeigen. Diese Türen wurden aus Bronze gegossen, teilweise vergoldet, und Ghiberti brauchte 27 Jahre, um sie fertigzustellen. Tatsächlich übertrafen die Osttüren die Schönheit und Kunstfertigkeit seiner Nordtüren – die Perspektive, die Ghiberti auf einer Flachreliefoberfläche erreichen konnte, verblüfft Kunsthistoriker bis heute. Die Osttüren enthalten nur 10 Tafeln und zeigen 10 sehr detaillierte biblische Szenen und Charaktere, darunter „Adam und Eva im Paradies“, „Noah“, „Moses“ und „David“. Sie wurden 1452 am Osteingang des Baptisteriums errichtet. Etwa 100 Jahre später, als Renaissance-Meister Michelangelo die Osttüren sah, nannte er sie „Tore des Paradieses“ – und dieser Name ist bis heute geblieben.

Um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen, sind alle derzeit an den Türen des Baptisteriums sichtbaren Reliefs Kopien. Die Originale sowie die Skizzen und Formen der Künstler befinden sich im Museo dell'Opera del Duomo.

Innenraum des Baptisteriums

Während Sie die Türreliefs besichtigen können, ohne eine Eintrittskarte zu kaufen, sollten Sie Eintritt zahlen, um das bemerkenswert schöne Innere des Baptisteriums zu besichtigen. Es ist mit polychromem Marmor dekoriert und seine Kuppel ist mit goldenen Mosaiken verziert. Die unglaublich detaillierten Mosaike sind in acht konzentrischen Kreisen angeordnet und zeigen Szenen aus der Genesis und dem Jüngsten Gericht sowie Szenen aus dem Leben von Jesus, Josef und dem Heiligen Johannes dem Täufer. Im Inneren befindet sich auch das Grab des Gegenpapstes Baldassare Coscia, das von den Künstlern Donatello und Michelozzo geschaffen wurde.

Natürlich wurde das Baptisterium nicht nur als Prunkstück gebaut. Viele berühmte Florentiner, darunter Dante und Mitglieder der Medici-Familie, wurden hier getauft. Tatsächlich wurden bis zum 19. Jahrhundert alle Katholiken in Florenz im Battistero San Giovanni getauft.